Wie unsere Zahlen nach Europa kamen (How Our Numbers Came to Europe)
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Vor langer Zeit, im Mittelalter, benutzten Mathematiker, die auf Arabisch schrieben, verschiedene Methoden, um Zahlen darzustellen. Manche verwendeten spezielle Zeichen, die wir heute Ziffern nennen, andere benutzten Buchstaben, um Zahlen darzustellen (das wurde Jummāl-System genannt), und manchmal schrieben sie die ganze Zahl einfach als Wort aus.
Im 12. und 13. Jahrhundert begannen Gelehrte in Europa – besonders jene, die auf Latein schrieben – neue Arten der Zahlenverwendung von Menschen in Nordafrika und Westasien zu lernen. Dabei entdeckten sie das Zahlensystem, das wir auch heute noch verwenden:
Ziffern von 1 bis 9, ein Symbol für die Null, und die Stellenwertsystem-Idee – also, dass die Position einer Zahl ihren Wert verändert.
Zum Beispiel: 21 ist etwas ganz anderes als 12!
Damals wurde das Symbol für Null noch nicht als eigene Zahl verstanden. Stattdessen sah man es eher als nützliches Zeichen, das anzeigte, dass eine Stelle in einer Zahl oder Tabelle leer war.
In der islamischen Welt nannte man diese Ziffern nicht „arabische Zahlen“, wie wir es heute tun. Stattdessen sprach man von „indischen Zahlen“ (genauer: „indische Rechenkunst“), weil man sie durch Handel und den Austausch von Wissen mit Gelehrten und Händlern aus Südasien kennengelernt hatte.
Ein berühmter italienischer Reisender namens Leonardo von Pisa – besser bekannt als Fibonacci – half dabei, diese Ideen nach Europa zu bringen. Er reiste in Länder wie Algerien, Tunesien und Ägypten, lernte, wie die Menschen dort rechneten, und kehrte dann in seine Heimatstadt Pisa zurück, um dieses Wissen mit Lehrern und Händlern zu teilen.
Mit der Zeit veränderte sich das Aussehen der Ziffern, als sie sich über Länder und Kulturen hinweg verbreiteten.
Sogar heute noch verwenden Menschen im Westasien eine eigene Variante dieser ursprünglichen Zahlenzeichen.
Also denk beim nächsten Mal, wenn du eine Zahl wie „0“ oder „9“ schreibst, daran:
Du benutzt ein Zahlensystem mit einer langen und faszinierenden Geschichte!
A long time ago, during the Middle Ages, mathematicians who wrote in Arabic used several different ways to show numbers. Some used special symbols called digits, others used letters to stand for numbers (this was called the jummāl system), and sometimes they even wrote the whole number out in words.
During the 12th and 13th centuries, scholars in Europe – especially those who wrote in Latin – began learning new ways to work with numbers from people living in North Africa and Western Asia. That’s when they discovered the number system we still use today: digits from 1 to 9, a symbol for zero, and the idea that a number’s position changes its value. For example, 21 is very different from 12!
At the time, the symbol for zero wasn’t thought of as a number by itself. Instead, it was seen as a helpful sign to show when a place in a number or a table was empty.
In the Islamicate world, scholars didn’t call these digits “Arabic numerals” like we do today. They called them “Indian numerals” (or more precisely, “Indian calculation”) because they learned them through trade and shared knowledge with scholars and merchants from South Asia. One famous Italian traveler named Leonardo of Pisa – better known as Fibonacci – helped bring these ideas to Europe. He visited places like Algeria, Tunisia, and Egypt, learned how people there did math, and then returned to his hometown, Pisa, to share what he had learned with local teachers and merchants. Over time, the way the digits looked changed as they moved across countries and cultures. Even today, people in the Middle East still use a version of these original numerals.
So the next time you write a number like “0” or “9,” remember—you’re using a system with a long and amazing history!
